Jahreshauptversammlung 2024

Bad Rippoldsau-Schapbach (ws) Die gemeinsame Holzvermarktung mit der FBG Wolfach/Oberwolfach hat sich bewährt. Ein Jahr nach dem Zusammenschluss gab der stellvertretende Geschäftsführer Andreas Schmider für den verhinderten Geschäftsführer Robert Müller den ersten Jahresbericht. Über 19.000 Festmeter wurden vermarktet. Zur gut besuchten Jahreshauptversammlung trafen sich die Mitglieder der FBG Bad Rippoldsau-Schapbach am Freitagabend im Gasthaus „Alban Sonne“.

FBG-Vorsitzender Stefan Schmieder (li) dankte Joachim Prinzbach für sein ausführliches Referat und überreichte einen Vesperkorb. Foto: Wilfried Weis

Wie Vorsitzender Stefan Schmieder mitteilte, zählt die FBG Bad Rippoldsau-Schapbach 89 Mitglieder mit einer Fläche von über 3600 Hektar. Sechs neue Mitglieder sind im Jahr 2023 hinzugekommen. Für das kommende Jahr sind zwei FBG-Veranstaltungen geplant, ein Erste Hilfe Training und eine Vorführung mit einer Drohne zum Sturm- und Käferholzmonotoring.

Für den Wegebau und die Wegeunterhaltung berichtete Daniel Armbruster. 53,5 Kilometer sind im Bereich Wildschapbach zu unterhalten und auf den Heimhöfen sind es 38,5 Kilometer. In Wildschapbach hatte die FBG-Wegeunterhaltungsausgaben in Höhe von 31.785 Euro und auf den Heimhöfen waren es 7.617 Euro.

Bernd Dieterle zuständig für Beschaffung Maschinen und Geräte gab Aufschluss über die Sammelbestellung von Sonderkraftstoff und Biokettenöl. 3220 Liter Sonderkraftstoff wurden von 18 Teilnehmern geordert und bei Biokettenöl waren es 960 Liter.

Andreas Schmider als Stellvertretender Geschäftsführer Holzverkauf betonte, es war ein spannendes Jahr nach dem Zusammenschluss, doch es konnte eine große Jahresmenge vermarktet werden. 19.245 Festmeter zu einem Durchschnittspreis von 85,39 Euro konnte an über 30 Kunden vermarktet werden. Der größte Anteil war das Langholz mit rund 12.000 Festmetern, gefolgt von Abschnitten mit 5.100 Festmetern. Zwar seien hohe Mengen an Käferholz angefallen, die aber alle vermarktet werden konnten. Er appellierte an die Waldbesitzer Holz einzuschlagen.
Hermann Schmid verkaufte im Jahr 2023 noch 2443 fm, die im Jahr 2022 bei Ihm gemeldet wurden. Somit sind insgesamt über die FBG in 2023 rund 21500 fm Holz vermarktet worden.
Dies bedeute die größte verkauft Holzmenge, wenn man von dem Jahr 2000 mit dem Sturm Lother absieht. Der Vorsitzende bedankte sich noch einmal bei Hermann Schmid für seine langjährige und professionelle Arbeit beim Holzverkauf für die Waldbesitzer, die nun nach diesem Jahr endgültig zu Ende ist.

Kassierer Kurt Armbruster konnte von einem guten Kassenstand berichten. Kassenprüfer Peter Ludwig, der auch die Gesamtentlastung vornahm, die einstimmig erfolgte, bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung.

Joachim Prinzbach von der FVS gab Infos zum Holzmarkt, Entwicklungen, Situationen und Perspektiven. Die FBG Bad Rippoldsau-Schapbach sei gut aufgestellt, lobte er. Zurzeit sei eine steigende Nachfrage nach Holz bei allen Sortimenten und bei steigenden Preisen zu erkennen. Aber die Forst- und Holzwirtschaft werde weiterhin durch die allgemein gedämpften konjunkturellen Entwicklungen besonders bei der Baubranche beeinflusst. Die Situation auf dem Holzmarkt habe sich für Waldbesitzer und Forstbetriebe aber erheblich verbessert, vor allem sei Rundholz gefragt, denn die Rundholzpreise seien in fast allen Sortimenten angestiegen, gab der Referent zu verstehen. Die FVS (Forstwirtschaftliche Vereinigung) habe gemeinsam mit den Forstbetriebsgemeinschaften und den Revierleitern ein Modell entwickelt, das die Waldbesitzer unterstützt.

Auch zum Entwurf des neuen Bundeswaldgesetz und über die Verordnung über die Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten informierte Joachim Prinzbach. Auf die Waldbesitzer kommen hier zwei Bürokratiemonster zu. Ebenso greift das Bundeswaldgesetz in die Bewirtschaftung der Waldbesitzer ein, das entsprechend mit hohen Geldstrafen und mit Freiheitsentzug geahndet wird. Ein Waldbesitzer hat ebenfalls Sorge um die Forstverwaltung, da diese in Zukunft weg von der Betreuung für die Waldbesitzer kommt und dann eher zu einer Überwachungsbehörde wird.
Alle Anwesenden sind sich einig diese Auflagen dürfen so nicht beschlossen werden. Es sollen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden über die Waldbesitzerverbände. Ebenso müssen die Anliegen der Waldbesitzer an Kommunal-, Landtag-, Bundes- und Europaabgeordnete vorgetragen werden.
Die FVS und die Forstkammer sind hier gemeinsam Aktiv und setzen sich für eine Rücknahme der geplanten Vorschriften ein, so Joachim Prinzbach.

Das Kreisforstamt hatte auch noch über aktuelle Themen zu berichten. Lena Rentschler berichtet über die möglichen Förderungen im Vertragsnaturschutz. Sie hatte auch schlechte Nachrichten für die Waldbesitzer, für die bisherigen Förderungen für die Bewältigung der Extremwettereignisse in 2024, gibt es bislang noch keine Mittelzusage vom Bund. Helgard Gaiser, die das Forstrevier Oberes Wolftal betreut, berichtete über eine mögliche Waldkalkung im Privat- und Kommalwald in Bad Rippoldsau-Schapbach. Die möglich zu kalkende Fläche schrumpft durch diverse Naturschutzvorgaben von 3600 ha auf 600 ha zusammen. Dies stößt bei den Waldbesitzern auf Unverständnis, da es bei der letzten Kalkung keine Flächenreduzierungen gab und dann auch noch in einem so großen Umfang.

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