Regionale Holzvermarktung erfolgreich in der Kalamität

Seit dem Wetterumschwung und der damit einhergehenden Hitzewelle ab Mitte Mai herrschen beste Bedingungen für den Borkenkäfer. Durch eine hohe Überwinterungsrate aus dem Vorjahr war der Befallsdruck schon früh spürbar. Dies stellt Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen, sowie die zuständigen Vermarktungsorganisationen vor Herausforderungen.

Durch den Zusammenschluss der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) Wolfach/Oberwolfach und Bad Rippoldsau-Schapbach in der Holzvermarktung Anfang 2023 und die Kooperation mit der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS eG) kann auf große Vertragsmengen zurückgegriffen werden. So wurden über die Sommermonate bereits 7.500 Festmeter Kalamitätsholz vermarktet. Diese Menge setzt sich aus dürregeschädigten Tannen und käferbefallenen Fichten zusammen.

Gedämpfter Optimismus im Wolf- und Kinzigtal

Nicht nur der erneute Wetterumschwung Mitte/Ende Juli bremst nun den Borkenkäfer deutlich ein. Auch die hohe Professionalität der Mitglieder im Wolf- und Kinzigtal sorgt für klare Vorteile im Kampf gegen den Borkenkäfer. Durch schnelles Erkennen und Handeln nach dem Befall, kann meist Schlimmeres verhindert werden.

Positiv für die Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen ist auch die gute Struktur der regionalen Sägewerke, zu welchen eine langjährige und sehr verlässliche Geschäftsbeziehung besteht. Mit diesen wurde rasche Abfuhr nach dem Kauf der Hölzer vereinbart. Nach Entrindung der befallenen Stämme auf deren Werkgelände ist die Gefahr, welche von im Wald liegenden befallenen Stämmen ausgeht, deutlich gemindert. Zu besserer Stammausbeute kommt noch dazu, dass je nach Sortiment und Qualität deutlich mehr erlöst wurde als in vergleichbaren Exportsortimenten. Auch weite Transportwege zum Verladeplatz und später nach Fernost bleiben erspart. Dabei ist die Wertschöpfung im Tal noch gar nicht berücksichtigt.

Die beiden Forstbetriebsgemeinschaften haben Ende Juli gemeinsam bereits 74.000 Festmeter vermarktet. Dass dabei der Kalamitätsanteil nur bei gut 10 Prozent liegt, ist ein gemeinschaftlicher Verdienst von Waldbesitzenden, Vermarktungsorganisationen, Speditionen und Sägewerken.

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